Rainer Wölzl

Zu Paul Celan draußen (Rot), 1991

Öl auf Leinwand

 

Zu Paul Celan querab (Schwarz), 1991

Öl auf Leinwand

 

Der Maler und Bildhauer Rainer Wölzl wurde 1954 in Wien geboren. Er studierte an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. 1980 erhielt Wölzl ein Auslandsstipendium für die Akademie der Bildenden Künste Dresden, wo er bei Professor Kettner studierte. Im Jahr 1986 begann der Künstler seine Lehrtätigkeit an der Internationalen Sommerakademie Salzburg. Seit 1990 ist Wölzl Lehrbeauftragter an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Der Künstler ist mit mehreren Preisen ausgezeichnet worden, unter anderem mit dem Theodor-Körner-Preis und dem Förderungspreis der Stadt Wien für bildende Kunst.

Das zentrale Thema in den Arbeiten Rainer Wölzls ist der Mensch, als Kreatur im Kampf des Daseins. Aus den zumeist monochromen Farbflächen tauchen die Gestalten nur nach großer Anstrengung vor dem Auge des Betrachters auf und versinken im gleichen Moment wieder im Farbrelief. So nennt Wölzl selbst seine Kunst auch eine „Malerei des Verschwindens“ und in einem Schwebezustand zwischen Abstraktion und Realismus sind die Bildinhalte nicht offensichtlich, sondern erschließen sich erst in kontemplativer Betrachtung. Dabei kommt auch der Farbe eine Schlüsselfunktion zu, denn sie ist bei Wölzl das, was den ersten visuellen Eindruck konstituiert. Die konsequente Reduktion der Palette auf Schwarz und Rot will keine oberflächliche Deutung, sondern Farbe wird zur Materie, aus der die Bildinhalte, die Figuren und Körper gleichsam geboren werden.

Die Materialität der Farbe verstärkt Wölzl dabei durch die Beimischung von Sägespänen, wodurch die Ölfarbe zu einer zähen Masse verdickt wird und er die Fläche in den Raum schichten kann.

Immer wieder bezieht sich der Künstler in seinen Werken auf literarische Texte, die ihn zu ganzen Werkreihen inspirieren. So entstand etwa 1989 ein vielbeachteter Radierzyklus zum Gedicht „Die Todesfuge“ von Paul Celan, das sich mit dem Holocaust auseinandersetzt.

Wölzls Arbeiten „draußen“ und „querab“ aus dem Jahr 1991 nehmen ebenfalls Bezug auf die gleichnamigen Gedichte von Paul Celan.