48 Hours Blackpool

Ausstellung
bis
Benita Suchodrev

Ausstellung vom 30. März bis 12. Mai 2019
Dienstag bis Sonntag 12 bis 18 Uhr | Eintritt frei | Ausweis erforderlich

 

Für »48 Hours Blackpool« fängt die russisch-amerikanische Berlinerin Benita Suchodrev von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang das pralle Leben auf der berühmten Promenade des Ferienorts an der Irischen See ein. Intuitiv, waghalsig, und ohne zu zögern, hält sie stets den entscheidenden Augenblick ihrer Begegnungen im sommerlichen Blackpool fest. Benita Suchodrev verwandelt die Straße in eine Bühne und macht etwas sichtbar, das die meisten von uns übersehen: das Gesicht in der Menge. Wie alle ihre Dokumentar- und Porträtarbeiten, sind die kontrastreichen Schwarz-Weiß-Fotografien intensiv, doch ohne Sensationslust. Sie zeigen nur noch spärliche Reste vom einstigen Glanz des Badeortes, der Anfang des 19. Jahrhunderts die wohlhabenden Briten und später den Massentourismus angezogen hat. Und doch liegt über den Fotos ein Hauch von Nostalgie, die Sehnsucht, wenigstens für ein paar Stunden in schönen Erinnerungen zu schwelgen.

 

Suchodrevs Serie »48 Hours Blackpool« ist eine Gesellschaftsstudie voller Authentizität und Poesie; eine zeitgenössische und zugleich zeitlose Entdeckungsreise durch Bingo-Salons, Hot-Dog- Stände und Burlesque-Theater, wo skurrile Typen, Mamas und Papas, Kinder und Möwen spielen gehen.

 

»Die Menschen, ja die ganze Gesellschaft bilden sich bei dieser spontanen und intuitiven Art des Fotografierens gewissermaßen selbst ab – Suchodrev hält ihr nur einen Spiegel vor. Und doch erweitert sie mit der Blackpool-Serie unsere Sicht und nimmt uns mit auf eine Entdeckungsreise. (...) Ihre Bilder – halb Situationsschilderung, halb Porträt – sind individuell und typologisch zugleich; jeder Dargestellte ist Stellvertreter für einen anderen Blackpool-Besucher, und insgesamt ist „48 Hours Blackpool“ eine visuelle Metapher für die britische working class, die sie mit Wohlwollen schildert – auch wenn dies mitunter recht dunkel und schonungslos ausfällt.« – aus dem Text „Rough Beauty“ von Dr. Matthias Harder, Kurator der Helmut Newton Stiftung

 

Benita Suchodrev wurde in der ehemaligen Sowjetunion geboren und wanderte im Alter von fünfzehn Jahren in die Vereinigten Staaten aus. Im Jahr 2008 zog Benita nach Berlin und begann eine umfangreiche Dokumentation der facettenreichen Kunstszene dieser Stadt. Zeitgleich arbeitete sie an verschiedenen fotografischen Projekten, die in nationalen und internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt wurden. Ihre Porträt- und Dokumentararbeiten, die in mehreren Zeitungen, Zeitschriften und Büchern veröffentlicht wurden, sind Teil der Rafael Tous Foundation for Contemporary Art in Barcelona und der Michael Horbach Stiftung, sowie privater Sammlungen in Moskau, Berlin und New York.

Benita Suchodrev lebt und arbeitet in Berlin.

 

KOSTENLOSE SCHULWORKSHOP:
weitere Informationen: https://fkwbh.de/aktuelle-workshops

 

MIt freundlicher Unterstützung:
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